BARF – Trend oder tatsächlich artgerechte Fütterung?
Datum: 29. Mai. 2012
Bevor wir uns mit der Ernährung unserer Hunde beschäftigen, hier im speziellen nach der BARF Methode, sollten wir uns zunächst einmal mit dem Hund und seinem Ursprung beschäftigen.
Der Hund stammt ursprünglich vom Wolf ab und hat sich im Laufe von Tausenden von Jahren domestiziert.
Auch wenn sich im Laufe der Zeit die verschiedensten Rassen entwickelt haben, so bleiben Gemeinsamkeiten mit dem Wolf vorhanden.
Hier im Speziellen das Gebiss, der Magen – Darm Trakt, sowie die Futterverwertung und Verdauung.
Im Laufe der Domestizierung des Hundes veränderte der Mensch auch die Ernährungsgewohnheiten des Hundes, so dass leider kaum noch Gemeinsamkeiten mit seinem Vorfahren des Wolfes geblieben sind.
Wölfe in freier Laufbahn ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen fressendem Großwild.
Die erlegte Beute wird komplett gefressen, einschließlich Fell, Knochen, Magen- und Darminhalt.
Dieser Magen- und Darminhalt stellt eine wertvolle Quelle für vorverdaute pflanzliche Nahrung und dessen Nährstoffe dar.
Wölfe, die nicht im Rudel jagen, können nur selten Großwild erlegen und ernähren sich dann zwangsweise von kleinen Beutetieren, wie Kaninchen, Mäusen, Ratten, aber auch Insekten.
Wölfe reißen nicht täglich eine Beute, so kann es vorkommen, dass ein Wolf bei Jagderfolg bis zu 10 kg Fleisch, Knochen und Innereien auf einmal zu sich nimmt, da er nicht weiß wann er wieder eine Beute erlegt. Wölfe sind Aasfresser und verbuddeln ihre Futterreste um sie später wieder auszugraben.
Die BARF Methode orientiert sich sehr stark an den ursprünglichen Ernährungsgewohnheiten des Wolfes. So bieten BARF Hersteller auch Produkte unterschiedlichster Art an.
Von der praktischen vorgewolften Portionsschale, bis hin zu kompletten Tieren, wie Kaninchen oder Geflügel.
Grundsätzlich stellen schon vorbereitete BARF Produkte, wie gewolftes Fleisch eine sehr bequeme und unkomplizierte Art der Hundefütterung dar, jedoch sollte auch das vorhandene Gebiss und somit das ursprüngliche Fressverhalten gefördert werden.
Hunde besitzen 42 Zähne, das Kiefergelenk ist unbeweglich und ist daher auf das Reißen und Zerschneiden von Fleisch ausgerichtet.
Auch kauen Hunde ihre Nahrung kaum, meist verschlingen sie die Nahrung.
Dies liegt auch wieder rum in dem ursprünglichen Fressverhalten der Wölfe.
Erlegt eine Wolfsrudel seine Beute geht es darum, sich möglichst schnell, möglichst viel von der Beute zu sichern.
Da die Speiseröhre relativ weit ist, kann der Wolf seine heruntergeschlungene Nahrung leicht wieder hervorwürgen und damit beispielsweise seine Welpen versorgen.
Daher ist es auch ein natürliches Verhalten, wenn Hunde ihr Erbrochenes erneut fressen.
Im Laufe der 1970er Jahre entwickelte die Hundefutterindustrie die ersten Trockenfutterprodukte.
Das Trockenfutter stellt für den Hundehalter eine sehr bequeme und auch einfache Art der Hundefütterung dar. Der Hundehalter fühlt sich durch die Werbeaussagen der Hersteller beruhigt und ist der Meinung, dass sein Hund alle lebenswichtigen Nährstoffe erhält.
Die Kreativität der Hundefutterindustrie geht sogar soweit, dass rassespezifische Futtersorten vermarktet werden.
Es liegt mir fern dies zu bewerten oder zu verurteilen, jeder Hundebesitzer trägt selbst die Verantwortung für die Entwicklung und Gesundheit seines Hundes.
Aus meiner persönlichen Sicht stellt BARF eine Methode dar, die dem ursprünglichen Fressverhalten der Hunde am ehesten gerecht wird.
Die Fütterung mittels BARF ist nicht teuerer als vergleichbares Trockenfutter und auch die Zubereitung ist nicht unbedingt aufwendig. Bei portionierten Tiefkühlrationen genügt es daran zu denken, diese am Abend zuvor aus der Tiefkühltruhe zu entnehmen.
Es gibt genügend BARF Shops, die bereits verpackte und vorportionierte Futterrationen anbieten.
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