Fahrradfahren mit dem Hund
Datum: 09. Juli. 2021
Sobald die ersten Sonnenstrahlen rauskommen, zieht es uns wieder raus an die frische Luft. Da darf der Hund natürlich nicht fehlen. Doch gerade, wenn Sie mit dem Fahrrad unterwegs sind, sollten Sie sich zuvor einige Gedanken machen, damit Ihr Hund den Ausflug ebenso genießen kann wie Sie.
Warum der Hund auf Radwegen nichts verloren hat
Als erstes sollten Sie überlegen, wo Sie mit Ihrem Hund und dem Fahrrad hinfahren möchten. Viele Fahrradfahrer nutzen gerne befestigte Wege, doch genau hier hat der Hund nichts zu suchen. Als Hundehalter sollten wir zur Sicherheit des Hundes und der anderen Verkehrsteilnehmer die gemeinsame Tour daher abseits der Straße einplanen. Die Touren entlang der befestigten Wege setzen sowohl Sie als auch Ihren Hund zu vielen Gefahren aus. Zumeist muss der Hund auf diesen Strecken angeleint werden, was gerade auf dem Fahrrad zu mehreren Problemen führt. Befestigen Sie die Leine zum Beispiel am Fahrradlenker, oder halten die Leine am Lenker in der Hand, muss Ihr Hund nur eine Katze am Wegrand sehen und schon ist die Kollision von Rad und Hund oder der Zusammenstoß mit anderen Verkehrsteilnehmern vorprogrammiert.
Viele Hundehalter sind mittlerweile dazu über gegangen, den Hund am Brustgeschirr zu fixieren (sehr löblich, wirklich eine deutliche Verbesserung gegen das Anleinen am Halsband). Allerdings wird hier gerne ein Abstandshalter genutzt, um den Hund mit dem Gepäckträger zu verbinden. Jetzt ist zwar die Chance geringer, dass mich der Hund durch ein Queren des Vorderrades vom Fahrrad holt, dafür ist er komplett aus meinen Sichtfeld und ich bemerke nicht sofort, wenn ich zu schnell für den Hund fahre.
Ein weiteres Problem: Der Hund kann aufgrund des Leinenzwangs nicht vom betonierten Untergrund auf einen möglichen Grasstreifen ausweichen. Tierärzte im tierärztlichen Notdienst wissen auch ohne auf den Kalender zu schauen, wann der 1. Mai ist. Denn: An diesem Tag steigt ab ca. 12 Uhr die Anzahl der tierischen Patienten mit wundgelaufenen Pfoten drastisch an. Für Hunde ist das eine sehr schmerzhafte und langwierige Verletzung.
Wie Sie gemeinsam den Ausflug genießen können
Suchen Sie sich grasige Wege für den Ausflug. Diese lassen sich auch mit E-Mountainbikes sehr gut bewältigen und bieten dem Hund den richtigen Untergrund, der seinen Pfoten nicht schadet. Wer seinen Hund anleinen muss, greift am besten zu einem Brustgeschirr. Die Fixierung am Rad ist allerdings auch hier schwierig und jeder muss für sich selbst eine Lösung finden, die für Hund und Halter funktioniert. Meine Hunde laufen frei, mit der Husky-Hündin muss ich das leider noch üben. Als Tipp kann ich jedem raten darauf zu achten, dass die Hunde vor einem sind, damit wir sie im Auge haben und abrufen können, wenn uns doch einmal jemand begegnet.
Noch zwei abschließende Tipps für den Fahrrad-Ausflug mit dem Hund
- Achten Sie auf Ihren Hund: Die meisten Hunde können unabhängig von ihrer Körpergröße eine längere Strecke problemlos mitlaufen. Ist der Hund in meinem Blickfeld, bemerke ich sofort, wenn er an seine Grenzen kommt, dann ist eine kurze Pause angesagt und die Tour wird beendet.
- Fahrradanhänger: Viele Hunde können an einen Fahrradanhänger gewöhnt werden. Soll die Tour mal länger werden oder ich muss auf betonierte oder geschotterte Wege ausweichen, sollte man auf einen solchen Anhänger setzen. Dies schont die Pfoten des Hundes und er hat umso mehr Energie, um auf geeignetem Untergrund wieder selbst zu laufen. Das gilt übrigens nicht nur für kleine Hunderassen: Bei mir gilt das auch für den Labrador und die Husky-Hündin.
Autorin: Tierärztin Karin Bührle
Für Karin Bührle standen Tiere schon immer im Mittelpunkt ihres Lebens. Mit einer Lehre zur Tierarzthelferin und anschließendem Studium der Veterinärmedizin folgte sie ihrer Passion und gründete im Jahr 2000 ihre eigene Tierarztpraxis in Mühlacker-Enzberg. Seit 2021 ist Karin Bührle die tierärztliche Beraterin des Karnivor Shops.